Romano Drom (Romareise)



Jeden Sommer organisiert Miret Tschechien ein Sommerlager für bis zu 60 Romakinder aus verschiedenen Ghettos und Siedlungen in Tschechien und der Slowakei. Während zwei inspirierenden Wochen, voller Musik und Tanz lernen sie, ihre Tradition und ihre Identität besser kennen. 

 

„Die Kinder müssen sehr hart an sich arbeiten. Oft ist es so, dass man sich als Romakind doppelt so fest anstrengen muss, als wenn man als Nicht-Roma geboren wird. Wir bringen den Kindern bei, dass es möglich ist, von der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Sie gewinnen Selbstvertrauen, was der Schlüssel für ihre persönliche Weiterentwicklung ist. Es liegt an uns, den Kindern Vorbilder zu schaffen, denn oft fehlen ihnen diese. Dank den Kindern aus dem Chavorenge Chor existieren nun solche Vorbilder.“ Ida Kelarova

 

Die erste Generation junger Roma, die 2011 an Projekten teilgenommen haben, beginnen nun für Miret zu arbeiten und beteiligen sich bei der Organisation und Durchführung der Kinderprojekte. Unter der Leitung von Ida Kelarova sind sie nun erfahrene  Coachs mit einem grossen Verständnis für die eigene Romakultur geworden. Das Team, das zum grossen Teil aus dieser junger Generation besteht ist aussergewöhnlich und wesentlicher Bestandteil des Miret Projekts.

 

Im Sommerlager gibt das Miret Team den Kindern ein solides Fundament für ihre weitere Entwicklung. Die Familien bzw. Eltern der Kinder sind oft gezwungen, den Kindern das weiterzugeben, was sie selbst von ihren Eltern vermittelt bekommen haben. Deshalb liegt der Schwerpunkt des Sommerlagers auf einem breiten und vielfältigen Bildungsprogramm, um die Kinder in ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen. 

 

„Wir motivieren die Kinder, damit sie verstehen, dass sie in der heutigen Zeit mehr Möglichkeiten haben, als sie ihre Eltern hatten und dass sie diese Channcen abwägen und nutzen sollen. Wir haben unser ganzes Herz in diese Arbeit gesteckt, weil wir diesen Fortschritt der Kinder fortsetzen wollen. Auch wenn wir nicht alle Kinder pädagogisch motivieren können, versuchen wir ihnen ein besseres Leben geben, als es ihre Eltern hatten. Wir hoffen, dass sie zu eigenständigen Erwachsenen heranwachsen, Familie habe und gute Eltern werden. Aber damit sie erfolgreich werden, müssen sie sich hart und kontinuierlich anstrengen. „ Ida Kelarova

 

Die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen haben die Möglichkeit, sich mit Roma und Nicht-Roma-Experten aus verschiedenen Bereichen zu treffen. Ein Teil der Summer School besteht aus speziellen Workshops, in denen Roma-Geschichte, Kultur, Traditionen und Probleme des täglichen Lebens behandelt werden. Chorgesangsgruppen werden von Ida Kelarová, traditionelle Roma-Tanzstunden von Oto Bunda und Libuška Bachratá geleitet. Der Unterricht in der Tradition und Geschichte der Roma wird von Michal Mižigár geleitet, um den Kindern zu helfen, ihre Wurzeln und ihre Identität zu erkennen. 

 

Höhepunkt des Sommerlagers sind jeweils die Konzerte des Kinderchors, die sie gemeinsam mit dem Tschechischen Philharmonieorchester in verschiedenen Städten aber auch in den Siedlungen und Ghettos selbst geben.Roma und Nicht-Roma mischen sich auf und abseits der Bühne, und auf diese Weise werden Vorurteile, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in den Bezirken bekämpft, in denen die Rassenspannungen oft hoch sind.

 

"Die Zusammenarbeit mit der Tschechischen Philharmonie ist ein großes Plus, das wir sehr zu schätzen wissen. Es hilft uns, den Horizont für unsere Kinder zu öffnen. Wir bemühen uns, dass die Kinder Vorbilder für andere junge Roma sind, damit sie gemeinsam diese Welt verändern können. Jeder Schritt in diese Richtung ist ein Beitrag zur Veränderung schwieriger und herausfordernder Lebenssituationen und eines Umfelds der Diskriminierung." Ida Kelarova

 

 


Die Arbeit mit den Kindern im Sommerlager hat Bedeutung und ist Ergebnisreich. Der Dokumentarfilm "O čo ide Idě" (Idas Idee) von Tomas Kudrna zeigt Szenen aus dem Romano Drom Sommerlager 2015. Überzeugen Sie sich selbst!